Hyperkonnektivität von Teenagern mit sozialen Netzwerken schadet allen

Die Dinge sind nicht mehr, wie sie einmal waren, als das Leben Ihrer Kinder greifbar und nur für Sie sichtbar war. Als Erinnerungen aus ihrem Leben nur in wirklich alten Alben zu finden waren, jene Fotos, die mit Kodak-Kameras aufgenommen wurden. Das Leben der Kinder war eine klare, lineare Linie, die Sie bis zu ihrer Geburt rückverfolgen konnten. Und da ihr Leben einfacher war, waren das auch ihre Probleme.

Heutzutage wird auf Instagram oder Snapchat buchstäblich alles dokumentiert, was sie tun. Sogar enge, intime Momente, die nicht geteilt werden würden, wenn es diese Plattformen nicht gäbe. Sie präsentieren sich selber da draußen, ohne Filter, was geteilt werden sollte und was nicht. Ihre Leben führen sie nun von einem Bildschirm aus.

Und wir sagen nicht, dass über Snapchat oder Instagram verbunden zu sein generell schlecht ist, das sind alles nette und kreative Plattformen, mit denen man viel Gutes tun kann. Leider findet das Gute dort aber nur sehr selten statt.

Eltern müssen noch sehr viel dazulernen. Klar, es gibt definitiv eine Lücke zwischen zwei Generationen und es gibt eine steile Lernkurve für jeden Elternteil, der sich am Leben seines Kindes beteiligen und nicht zurückbleiben und am Leben seines Kindes mehr teilhaben will.

Das andere Leben Ihres Kindes

Die Erziehung eines Kindes ist heute definitiv anders als früher. Kinder wachsen heute schon mit allen möglichen Geräten auf, man sieht schon 3-Jährige, die ein iPad meistern und genau wissen, welche App sie herunterladen müssen, um das zu bekommen, was sie wollen. Teenager sind alt genug, um mit dem Internet geboren worden zu sein und wachsen ebenfalls damit auf. Das heißt, dass sie alle Regeln, die Etikette und die Trends kennen, die es online gibt. Und da sie die meiste Zeit online sind, spielen sich ihre „echten“ Leben dort ab. Im wirklich echten Leben nehmen sich einige vielleicht einfach nur eine kurze Auszeit.

All das scheint für viele Eltern sehr beängstigend zu sein. Was soll man machen? Sie bleiben schneller als Sie gedacht haben zurück, und wenn Sie nicht schnell genug handeln, könnten Sie Ihr Kind verlieren. Nun, als erstes müssen Sie wissen, dass alles, was online passiert, auch im echten Leben passiert. Alle Probleme oder Gefahren des echten Lebens gibt es auch in der Online-Welt. Denken Sie zum Beispiel an „Gefahr durch Fremde“ (nicht mit Fremden im Internet sprechen), Mobbing (Cyber-Mobbing), Betrugsversuche etc. etc.

Aber alle diese Gefahren dienen lediglich auf Basis der Anonymität des Internet als Beispiele. Ihr Kind könnte mit jemandem Probleme bekommen, den es sogar nicht einmal kennt. Der Troublemaker könnte davon kommen, ohne jemals überhaupt erwischt zu werden.

Ihr Engagement in ihrem anderen Leben

Als erstes sollten Sie lernen, das Verhalten im Internet zu verstehen. Wie schon gesagt, sind es lediglich digital übersetzte Gefahren des echten Lebens, vielleicht ist es also doch nicht so beängstigend, wie Sie glaubten. Verstehen Sie den wahren Zweck der von ihren Kindern verwendeten Apps wie Snapchat oder Kik.

Wenn Sie das verstanden haben, involvieren Sie sich. Sie müssen nicht wirklich ein „anderes Leben“ leben, wenn sie denken, dass sie etwas vor Ihnen zu verbergen haben. Bestrafen Sie Ihre Kinder nicht oder kommen Sie nicht als extra strafend rüber. Geben Sie ihnen Freiraum, aber ermutigen Sie die Kids, die Inhalte mit Ihnen zu teilen (so wie sie es so oder so online machen).

Als zusätzliche Maßnahme sollten Sie vielleicht wie viele andere Eltern in eine Handy-Tracker-App investieren. Damit erhalten Sie etwas genauere Einblicke in ihre obskuren Leben und verstehen auch besser ihr Onlineverhalten. Involvieren Sie sich bei Ihrem Kind, sonst könnte es von der Onlinewelt verschluckt werden!

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