Wie Sie sich für oder gegen Überwachung entscheiden können

Um ehrlich zu sein – die Debatte Überwachung gegen Privatsphäre ist so alt wie die Erziehung selber. In den letzten 10 – 15 Jahren hat sie sich allerdings hochgeschaukelt, da es den früher üblichen gemeinsamen Familien-„Computerraum“ so nicht mehr gibt und jeder sein eigenes, persönliches mobiles Gerät hat. Wie genau stellen wir also fest, ob Überwachung ausartet in ein Eindringen in die Privatsphäre? Lassen Sie uns das heute diskutieren, ok?

Die Altersskala

Kinder brauchen je nach ihrem Alter unterschiedliche Stufen von Privatsphäre. Es kann sein, dass sie sich mit 5 Jahren ohne Ihre Hilfe schon duschen möchten. Der Grund dafür liegt darin, dass die Kinder ab diesem Alter körperliche Autonomität möchten. Mit 10 beginnen die Kinder, ihren „Rückzugsraum“ zu verlangen, einen Ort, wo sie Zeit nur mit sich selber verbringen können. Und wenn sie dann kurz vor dem Teenageralter stehen, beginnt das Spiel mit der Privatsphäre erst so richtig. Dann beginnen die Kids, ihr Schlafzimmer zuzusperren.

Es ist so, dass Sie ihnen ihre “Ich-Zeit” geben und trotzdem über alles, was sie tun, Bescheid wissen können. Sie dürfen nicht vergessen, dass Sie die Eltern sind. Es ist Ihre Pflicht, über alles, was die Kinder tun, Bescheid zu wissen.

Die Internet-Überwachungsskala

Lassen Sie uns nun über die Internetüberwachung sprechen. Worüber sollten Sie sich Sorgen machen? Über was weniger? Egal, wie stark Sie die Internetaktivitäten Ihres Kindes überwachen oder nicht, Sie werden auf Protest stoßen. Nichtsdestotrotz – hier sind einige Dinge, die Sie tun sollten…

  • Schauen Sie sich den Facebook-Account Ihrer Kinder genau an. Überprüfen Sie ihre Freundesliste und ob es dort jemanden gibt, der nicht in dieser Liste sein sollte. Lesen Sie Ihre Pinnwandeinträge und über was sie mit ihren Freunden sprechen. Einige Apps zur elterlichen Überwachung ermöglichen Ihnen auch, den Posteingang zu lesen.
  • Überprüfen Sie den Internet-Verlauf. Dies ist eine sichere Methode, um über die Surfgewohnheiten Ihrer Kinder Bescheid zu wissen. Es kann jedoch sein, dass die Kids die „gefährlichen“ Links löschen um nicht erwischt zu werden, wenn sie wissen, dass Sie den Verlauf überprüfen.
  • Ihre Überwachung sollte heimlich erfolgen. Wenn Sie etwas Unpassendes auf der Facebook-Seite finden, dann sollten Sie reagieren. Überwachen Sie still und sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Dinge, die Ihnen missfallen.
  • Überprüfen Sie die Profile in den sozialen Netzwerken und stellen Sie sicher, dass Ihre Kinder nicht zu viel von sich preisgeben. Die Angabe von Telefonnummern oder E-Mail-Adressen könnte dazu führen, dass nicht erwünschte Personen sich Ihren Kindern annähern. Ja, ich spreche von Cyberstalkern… und echten Stalkern.

Überwachung oder Privatsphäre? Beides ist gut

Und das lernen wir aus den meisten Debatten: Es gibt kein richtig oder falsch. Wenn Sie die Überwachung gegenüber der Privatsphäre wählen (oder umgekehrt), dann nehmen Sie an, dass beides unabhängig vom anderen existiert. Und hier liegen Sie falsch. Aber ich sage Ihnen jedoch etwas – wenn Ihre Kinder Smartphones haben, ist es notwendig, dass Sie den zusätzlichen Aufwand für eine Überwachung auf sich nehmen. Solange Sie Ihren Kindern den notwendigen Freiraum geben, ist alles okay.

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